Autorin: Uta Gember
Chondrodystrophie (vorzeitigen Verkalkung der Bandscheiben, genetisch bedingt)
Die Bandscheibe altert durch die Verkalkung deutlich schneller und die Gelenke degenerieren rascher. Somit erhöht diese Erkrankung das Risiko einen Bandscheibenvorfall zu erleiden. Hunde mit dieser Veranlagung sollte man nicht hoch- oder runterspringen lassen. Auch gewisse Sportarten sind deshalb nicht für den Bully geeignet. Eine moderate Belastung zum Muskelaufbau ist aber sehr angeraten.
Bandscheibenvorfall (BSV)
Der BSV kann sehr schmerzhaft sein und bis zur Lähmung führen. In leichten Fällen reicht eine konservative Behandlung mit schmerz und entzündungshemmenden Medikamenten und Physiotherapie aus. In schweren Fällen muss notoperiert werden…manchmal hilft auch das nicht. Optimal ist es den Hund nährstoffreich zu ernähren und ihm mit korrekter Belastung und gesunder Bewegung zu stärken. Dann bleiben Gelenke, Muskeln und Sehnen geschmeidig und kräftig.
Keilwirbel/Schmetterlingswirbel
Diese Wirbel führen zu einem Stabilitätsverlust der Wirbelsäule da auch die Nachbarwirbel dadurch beeinflusst sind. Dies führt zu schmerzhaften Zuständen, Gehstörungen bis hin zu neurologischen Ausfällen (Lähmungserscheinungen). Diese Symptome zeigen sich oft schon in ganz jungen Jahren. Die Behandlung ist ähnlich wie bei einem BSV.
Eingewachsene Ruten
Bullys werden mit einer eingedrehten (korkenzieherartig) und meist sehr kurzen Rute geboren. Manchmal können sie ihre Rute gar nicht mehr bewegen, dh. Die Rute sitzt press am Körper an. Dies kann zu Hautentzündungen führen und wunden Stellen. Entsprechende Kontrolle und sorgfältige Hygiene sind dann erforderlich.
Hüftgelenksdysplasie (HD)
Durch seine gute Bemuskelung fällt diese Erkrankung bei vielen Bullys nicht sofort auf. Daher wird sie lange ignoriert und erst in einem fortgeschrittenen Stadium und somit sichtbaren Beschwerden wird therapiert: Physiotherapie, OP, Goldimplantate…bis hin zum künstlichen Gelenk. Eine HD lässt das Gelenk schneller degenerieren und der Hund bekommt eine frühzeitige Arthrose. Diagnostiziert wird eine HD mittels Röntgen.
Brachyzephales Atemnotsyndrom (Atemnot durch Kurzköpfigkeit)
Diese Bullys bekommen schlichtweg zu wenig Luft. Dadurch dass die Kurzköpfigkeit und Kurznase Zuchtziel der Franz. Bulldogge ist, sind die Atemwege durch diese Verkürzung stets verengt. Man kann dies von außen erahnen durch zu schmale Nasenlöcher (eher Nasenschlitze), sehr kurze Nase mit großer Nasenfalte und regelmäßige Schnarch- oder auch Atemgeräusche (Grunzen).
Allerdings besteht oft auch ohne diese äußerlichen Merkmale Atemnot. Zuverlässig beurteilen kann man dies nämlich nur über ein CT (Computertomographie). Die ersten hörbaren Auffälligkeiten können manchmal erst bemerkt werden wenn der Bully bereits 2-3 Jahre alt ist.
Oder die Besitzer merken es in den Sommermonaten wenn der Bully bei über 20 Grad Temperatur nach 10 min. Gassi bereits heftig hechelt oder sich auf den Boden legt und das Weiterlaufen verweigert. Im Schlimmsten Fall kippt Bully einfach um.
Leider wird das Schnarchen und Grunzen immer noch als „süß“ und „putzig“ empfunden und man hört immer wieder jemanden sagen dass diese Geräusche „normal“ wären und zu einem Bully dazugehören. Nein, das ist definitiv nicht so!!!
Diesen Bullys muss in aller Regel operativ geholfen werden. Eine OP die sehr hohe Kosten verursacht und Einiges an Leid für die Hunde mit sich bringt. Und das leidernicht immer mit dem gewünschten Erfolg.
Spontaner chronischer Hornhautepitheldefekt (Hornhautgeschwür)
Dies ist ein oberflächliches Hornhautgeschwür und sehr schmerzhaft. Die Hornhaut bekommt spontan oder durch Verletzung einen Riss. Da die Kulleraugen ein wenig mehr vorstehen als bei anderen Rassen kommt es beim Spielen und Toben gern zu Verletzungen am Auge die sich dann zu dieser Erkrankung entwickeln. Die Heilung findet nicht von alleine statt…der Augenarzt muss mit Medikamenten und einem Eingriff am Auge helfen. Auch sog. Distichien (Wimpern die in Richtung Hornhaut wachsen und an ihr reiben) können einen solchen Hornhautdefekt auslösen. Bully neigen nicht selten zu Distichien.
Trockenes Auge
Der Mangel an Tränenflüssigkeit an einem oder beiden Augen führt zum Austrocknen. Als Folge entstehen chronische Reizungen an Bindehaut und Hornhaut. Die Tränenflüssigkeit hat aber wichtige Aufgaben. Neben der mechanischen Reinigung des Auges von Staub, Schmutz und Krankheitserregern dient der Tränenfilm der Ernährung der Hornhaut. Außerdem besitzt er eine gewisse antibakterielle Wirkung und erhält die Durchsichtigkeit der Hornhaut.
Bei trockener Bindehaut und Hornhaut können sich bakterielle Krankheitserreger und Schmutz festsetzen und zu starken Entzündungen führen. Ursache dieser Trockenheit am Auge ist die angeborene Rassedispositionen mit ungenügender Fähigkeit der Tränendrüse Flüssigkeit zu produzieren.
Allergien
Leider kommt es immer häufiger vor das ein Bully allergisch auf verschiedene Stoffe reagiert. Am Häufigsten ist wohl die Futtermittelallergie (zB Getreide, Protein einer bestimmten Fleischsorte, Obst, Gemüse, Öle, Fisch, Zusatzstoffe). Auch gegen Gräser, Pollen und Milben wird oft reagiert.
Wie beim Menschen ist es nicht immer einfach herauszufinden was der entsprechende Auslöser ist. Der Auslöser soll dann vermieden werden um die Reaktion des Körpers wie Juckreiz, entzündete Haut, etc. zu verhindern.
Mit der Vermeidung bestimmter Auslöser klappt dies leider nicht immer zuverlässig oder es ist gar unmöglich diese zu vermeiden(Milben, Gräser und Pollen). Der Hund leidet mit Hautproblemen, Juckreiz, entzündeten Ohren…..auch hier ein hoher Kostenfaktor, evtl. sogar auf Dauer wenn dann nur noch teure Medikamente (evtl. mit Nebenwirkungen) helfen.
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